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Wie Sie sich und Ihren Hund schützen können
Die Zeckensaison ist angebrochen und damit ist die Gefahr von Zecken und durch sie übertragenen Krankheiten zurück. Denn Zecken lauern fast überall da, wo Grünpflanzen sind und können schwerwiegende Krankheiten übertragen. Wir informieren Sie deshalb darüber, wie Sie Zecken erkennen, Zecken vorbeugen und im Ernstfall richtig handeln können, um Ihren Hund und sich davor zu schützen.
Wissenswertes
Zecken sind Parasiten, die Menschen, Hunde und andere Tiere befallen, um ihr Blut zu saugen. Hierbei können Zecken Krankheiten durch ihr Mundwerkzeug direkt auf Mensch und Tier übertragen. Die kleinen Plagegeister sind neben Mücken die größten Überträger von Krankheiten in der Tierwelt. Allerdings sind in Europa nur ca. 30 Prozent der gemeinen Holzbock-Zecken mit Borrelien infiziert und es braucht Zeit für eine Übertragung (meist 12-24 Stunden). Nicht jede Zecke muss also zwingend Krankheiten übertragen. Es gibt allerdingt auch Erreger, die direkt beim Einstich auf den Wirt übergehen.
Die Zeckensaison – die Zeit, in der Zecken besonders aktiv sind – hält von März bis November an. Ab einer Außentemperatur von 5-10 Grad wird die Zecke munter und treibt zum Ärger von Hundehalten und Vierbeinern ihr Unwesen, weswegen es auch in den zunehmend milderen Wintern vermehrt zu Zeckenstichen kommen kann.
Wo halten sich Zecken auf?
Zecken sitzen in städtischen und ländlichen Gebieten überall dort, wo es Pflanzen und Grünanlagen gibt. Im Garten, im Park, auf dem freien Feld, auf Wiesen oder im Wald sind sie anzutreffen. Die Blutsauger halten sich gerne auf Grashalmen, im Unterholz, sowie in Büschen und Sträuchern auf. Hundehalter, die sich gerne im Grünen mit ihrem Lieblingsvierbeiner bewegen und viel Zeit in der Natur verbringen, setzen sich und ihre Tiere somit automatisch der Gefahr von Zecken, weil sie deren Lebensraum häufig betreten. Aber auch in der Außengastronomie wie z.B. in Biergärten können Zecken unterwegs sein.
Welche Krankheiten übertragen Zecken
Obwohl das Zeckentier sehr klein ist, überträgt es, mit Ausnahme der Mücke, weltweit die meisten Krankheiten sowohl auf den Menschen, als auch auf den Hund. Die wichtigsten Krankheiten im Überblick sind Borreliose und Anaplasmose. Beide Krankheiten gehen u.a. mit Antriebslosigkeit und Fieber einher.
Bei der Babesiose hingegen werden die roten Blutkörperchen zerstört, was eine Blutarmut beim Hund hervorruft. Die Ehrlichose ist eine akute chronische Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, löst eine Hirnhautentzündung und eine Schwächung des Immunsystems hervor.
An welchen Stellen stechen die Blutsauger bevorzugt zu?
Im Allgemeinen können Zecken an jeder Stelle des Körpers zustechen. Deshalb ist in der Zeckenzeit Vorsicht geboten. Besonders bevorzugt sind Stellen mit dünner Haut, viel Wärme und wenig Fell wie z.B. die Achseln, da diese eine große Angriffsfläche bieten und für die Zecke ein leichteres Vorankommen durch die Haut. Die beliebtesten Stellen für Zeckenstiche beim Hund sind, statistisch gesehen, der Kopf und mit ihm die Partien von Augen, Ohren, Schnauze und Kinn. Danach kommen die Beine und der Hals.
Wie schütze ich meinen Hund vor Zecken?
Ein Besuch in der Natur bei schönem Wetter lässt sich nicht vermeiden und darauf soll auch nicht verzichtet werden. Wichtig ist aber zu wissen, welche Schutzmöglichkeiten es für den Lieblingsvierbeiner gibt. Neben Kautabletten zur Einnahme, durch welche eine Antizeckenmittel aufgenommen wird, gibt es Sprays und Öle für die Äußere Anwendung auf Fell und Körper des Hundes. Hier vertreibt meist der Geruch von beispielsweise Kokos, Teebaum oder auch Schwarzkümmel die Plagegeister.
Bernsteinketten hingegen laden das Hundefell auf, was der Zecke nicht behagt und schützen so vor den Parasiten. Bestimmte Halsbänder mit oder ohne Keramik, welche nur durch ihre Inhaltsstoffe oder ebenfalls durch Antizeckenmittel gegen mögliche Stiche vorbeugen, sind ebenso erhältlich. Ganz egal, welche Methode zum Einsatz kommt, den kritischen Blick auf den Hundekörper nach den Spaziergängen oder auch das Abtasten mit der flachen Hand können sie nicht ersetzen.
Wie können sich Hundehalter vor Zecken schützen?
Auch für Hundehalter ist Vorsicht geboten. Ich Vergleich zum Hund haben Sie es aber meist einfacher. Zum Schutz gegen Zecken können sie auf geschlossene und helle Kleidung zurückgreifen, was auf der einen Seite die potenzielle Angriffsfläche reduziert, es aber auch einfacher macht, Zecken rechtzeitig zu entdecken. Zusätzlich bieten natürlich auch Anti-Zecken-Mittel Schutz für unbekleidete Körperstellen. Aber auch hier gilt, dass die Schutzmaßnahmen keinen huntertprozentigen Schutz bieten können. Sie sollten sich nach einem Aufenthalt in Zeckengebieten deshalb ebenfalls intensiv nach den kleinen Blutsaugern absuchen. Sollten Sie eine Zecke entdecken oder bereits gestochen worden sein, ist es wichtig, die Zecke frühzeitig zu entfernen.
Zecken richtig entfernen
Zecken sollten schnellstmöglich entfernt werden, um die Wahrscheinlichkeit der Übertragung einer Vielzahl von Erregern zu reduzieren und sich und auch den eigenen Hund so vor Krankheiten zu schützen. Läuft die Zecke noch, hat sie womöglich noch nicht zugestochen und kann mit einer Pinzette gefangen werden. Ist ein schwarzer unbeweglicher Punkt sichtbar oder eine Erhebung zu spüren, hat sie schon zugestochen und sich festgesaugt. Der Hund sollte beruhigt werden, um eine Verletzung seinerseits zu vermeiden. An der betroffenen Hautpartie wird das Fell leicht zur Seite gestrichen und weggehalten, um einen besseren Zugriff zu haben. Eine Pinzette kann hier ebenfalls angewendet werden oder auch besondere Geräte bzw. Hilfsmittel wie z.B. eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte. Wichtig ist, den Körper der Zecke nicht zu zerquetschen, da sonst mehr Krankheitserreger verteilt werden können. Am besten ist es, das Spinnentier im Ganzen zu entfernen. Sollte dies nicht gelingen und der Kopf mit dem Mundwerkzeug am Hund zurückbleiben, kann dieser in einem zweiten Schritt entfernt werden. Passiert dies nicht, ist eine Entzündung des Zeckenkopfes möglich.
Desinfizieren der Wunde und Entsorgen der Zecke
Die Stelle sollte nach erfolgreicher Entfernung desinfiziert und die Zecke fachgerecht entsorgt werden. Dabei sollten Sie darauf achten, die Zecke nicht mit bloßen Händen anzufassen oder zu zerdrücken, da sonst auch Krankheiten übertragen werden können. In einem Bad aus kochendem Wasser lässt sich die Zecke töten oder mit einem Stein im Freien zerquetschen. Anschließend kann sie im z.B. im Hausmüll entsorgt werden.